Selbst­verständnis

Sport- und Kulturverein Roter Stern Köln

Wir nehmen an Wettkämpfen teil und treffen uns zum zocken im Park, wir singen zusammen oder gehen wandern und feuern einander am Spieltag an. Wir wollen gemeinsam eine gute Zeit haben statt alleine vor Netflix zu hängen. Statt Konkurrenzdenken nehmen wir die Ellbogen runter und uns an die Hand, denn wir wollen Solidarität leben.

Unser Verein lebt davon, dass wir ihn gestalten. Wir organisieren die Angebote, auf die wir Lust haben, von der Strickgruppe oder dem Siedler-Abend über die Leistungsgruppe im Ligabetrieb bis zum Rehasport. Wir kommen zusammen bei Festen, gutem Essen und bei Turnieren, bei denen wir Spenden sammeln für Betroffene von Unterdrückung, Gewalt oder Naturkatastrophen.

Sport und Kultur verbindet! Deshalb arbeiten wir daran, solidarische Beziehungen auch zu anderen Akteuren und Organisationen aufzubauen. Dabei denken wir stets vom Veedel aus (denn he hällt m'r zesamme). Wir glauben, dass die Welt sich verändern und ein freundlicherer, schönerer und vor allem solidarischerer Ort werden muss. Als Sportverein wollen wir unseren Beitrag dazu leisten und gleichzeitig die Stadt verteidigen – gegen Versuche von Nazis und Rechten, sich Raum zu nehmen. In einer Stadt, in der Sport und Kultur immer unverbindlicher, anonymer und vor allem immer teurer wird, wollen wir ein Gegenangebot schaffen.

Wir organisieren uns demokratisch und stehen ein für Demokratisierung. Wir stehen immer auf der Seite der Leute von unten, egal wo auf der Welt. Das bedeutet für uns, sowohl durch Bildungs- oder Kulturveranstaltungen auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, als auch selbst ein bezahlbares Sportangebot für alle zu schaffen. Wir stellen uns dabei in die Tradition der Arbeitersportvereine.

Auch im Sport spielt männliche Dominanz leider immer noch eine große Rolle. Vereinsführung, Trainer, Angebote – von Männern für Männer. Wir wollen Teil der Vereine sein, die verstanden haben, dass das 20. Jahrhundert Geschichte bleiben muss. Deshalb ermöglichen wir die autonome Organisierung von Frauen und Queers im Verein und sichern die Selbst- und Mitbestimmung in der Vereinsführung.

Apropos Selbst- und Mitbestimmung: auch die Jugendlichen im Verein können sich autonom organisieren. Denn sie wissen selbst am besten, was sie wollen und ihnen gut tut.

Aus jeder Sportgruppe gibt es zwei Personen, die als Delegierte im Rat zusammenkommen. Gemeinsam mit dem Vorstand entscheiden sie über die Belange des Vereins.

Wir sind ein Sport- und Kulturverein für alle Leute von unten. Wir spielen kein Golf sondern Fußball (und vieles mehr). Mitmachen können alle. Wir kümmern uns drum, dass du auch ohne Aufenthaltsstatus dabei sein kannst. Damit auch Menschen mit nur sehr wenig Geld bei uns Sport machen können, haben wir Fördermitgliedschaften und eine Beitragsgruppe ab einem Euro. Wir gehen nicht davon aus, dass alle Körper das Gleiche leisten können, sondern wissen, dass es Freude bereitet, mit unterschiedlichen Menschen zusammen Sport zu machen, zu essen, zu trinken, zu spielen oder zu singen.

Wir begreifen unterschiedliche Kulturen und politische Positionen im Verein als wertvoll, denn durch sie sind wir verbunden mit den Menschen auf der ganzen Welt, die für das gute Leben für alle kämpfen. Wir möchten in all unseren Unterschieden ein möglichst diskriminierungsarmer Raum sein. Das wird alles sicher auch mal schwierig werden und es kann zu Konflikten kommen. Die wollen wir stets so lösen, dass wir weiterhin möglichst solidarisch miteinander umgehen und alle weiter Teil des Roten Stern bleiben können und wollen.

Roter Stern Alléz!